Wir fair-dienen mehr!

Wie viel ist Soziale Arbeit wert?

Diese Frage stellen sich seit Jahren die Beschäftigten im Sozialen Dienstleistungssektor. Der öffentlichen Hand, die soziale Dienstleistungen privatisiert hat, ging es dabei immer nur um dauerhafte Verbilligung der Pflege, Betreuung, Beratung und Förderung von Menschen.

Die öffentliche Hand ist König!

Das Land Salzburg kauft als Kunde diese privatisierten sozialen Dienstleistungen wieder zurück, diktiert aber vorher den Preis dafür. Wie ist das möglich?

Ein österreichweit flächendeckender Kollektivvertrag reguliert die Rahmenbedingungen und Gehälter der Beschäftigten im privatisierten Sozial- und Gesundheitsbereich. Aber das Land Salzburg schert sich nicht um diese rechtlich verbindliche Grundlage zur Berechnung der Kosten Sozialer Dienstleistungen - mit dem Argument, den Vertrag nicht mitverhandelt zu haben! Dadurch entstehen Finanzierungslücken und die Schere zwischen diktierten und tatsächlichen Kosten geht immer weiter auf. Es ist der pure Hohn, wenn eine Partei (ÖVP) in Vorbereitung weiterer Sparmaßnahmen für das Landesbudget 2012 in diesem Zusammenhang von mangelndem Kostenbewusstsein der betroffenen Dienstleister spricht.

Von der Betreuung zur Beaufsichtigung

Soziale Arbeit ist Beziehungsarbeit und personalintensiv. Das Einsparungspotential für die Sozialunternehmen ist bei Verwaltungs- und Sachkosten bereits ausgeschöpft. Es muss daher an der Personalschraube gedreht werden.

Für die "KundInnen" der Sozialen Arbeit kann die Qualität der Leistungen nicht mehr aufrechterhalten werden. Immer schneller müssen die Dienste verrichtet werden, immer dichter wird der Arbeitsaufwand, immer komplexer dagegen oft die Problemlagen der zu Betreuenden. Bisher konnten die Finanzierungslücken von den Sozialunternehmen ohne markante Konsequenzen für die KlientInnen kompensiert werden, da die im sozialen Bereich Beschäftigten sehr engagiert sind, sich solidarisch verhalten und strukturelle Defizite ausgleichen.

Billiglohnbranche Soziale Arbeit

Während in vielen Branchen eine Überzahlung der Kollektivverträge bis zu 20% Alltag ist, wird im Sozialen Bereich der Kollektivlohn von den öffentlichen Auftraggebern nicht einmal als minimalstes Niveau respektiert ! Eine qualifizierte Halbtagskraft in der Behindertenbetreuung wird mit € 800–900 brutto entlohnt. Das Feilschen um die Bezahlung von Überstunden, um Einstufung in die Verwendungsgruppe nach Ausbildung, die maximale Anrechnung von 10 Jahren Vordienstzeiten usw. sind Realität.

BetriebsrätInnen der Sozialunternehmen fordern daher: Wir fair-dienen mehr!

  • Einen leistungsgerechten und fairen Lohn nach Ausbildung und Berufserfahrung
  • Anerkennung der arbeitsrechtlichen Grundlagen durch das Land Salzburg bei der Berechnung der Kosten: Keine Willkür und politische "Milchmädchenrechnungen"
  • Soziale Dienstleistungen auf hohem Niveau: Hilfe- und Ratsuchende dürfen nicht zu beaufsichtigten BittstellerInnen werden
  • Langfristige Vertrags- und Finanzierungsvereinbarungen zwischen öffentlicher Hand und den privaten Sozialunternehmen

Plattform wir fair dienen mehr – ArbeitnehmerInnen im Sozialbereich: facebook; Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Unterschriftenlisten zur Unterstüzung der KollegInnen können hier heruentergeladen werden.

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