MetallerInnen-Kollektivvertrag: Achten Sie auf das Kleingedruckte!

Die Verhandlungen zum Kollektivvertrag in der Metallindustrie führten zu einem handfesten Konflikt zwischen Kapitalseite sowie GMTN und GPA-djp. Die Gewerkschaften lehnten eine Junktimierung von Arbeitszeitflexibilisierung und Gehaltsverhandlung entschieden ab. Die von den ChefInnen geforderte Streichung von Überstundenzuschlägen hätte große Einkommensverluste für die Beschäftigten bedeutet. Mit über 1.000 Protestaktionen, von Betriebsversammlungen über BetriebsrätInnenkonferenzen bis zu Kundgebungen und Demos sowie einem Überstundenboykott, versuchte die Gewerkschaft Druck aufzubauen. Doch erst die Drohung mit einem unbefristeten Streik bei einem nochmaligen Scheitern der Verhandlungen ließ die Bosse einlenken. 1,45 Prozent IST-Lohnerhöhung blieben unter dem Strich.

Die Gewerkschaftsführung feiert dieses Ergebnis als "guten Abschluss unter schwierigen wirtschaftlichen Voraussetzungen". Doch ein Blick auf das Kleingedruckte, zeigt, dass der Teufel im Detail steckt. Die Unternehmen haben dieser Lohnerhöhung nur zugestimmt, weil die Gewerkschaft bereit war, die Verhandlungen zu einer weiteren Arbeitszeitflexibilisierung bis Ende März 2010 abzuschließen und ab 1. Mai umzusetzen. Damit droht in naher Zukunft erst Recht ein massiver Einkommensverlust.

Alle kämpferischen KollegInnen in der Metallindustrie sollten sich ab sofort darauf vorbereiten, in der Gewerkschaft Druck aufzubauen, damit die eigene Führung einer derartigen Verschlechterung, die sie den Bossen gegenüber im stillen Kämmerchen sicher schon zugesagt hat, doch nicht zustimmt.

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