Eure Krise zahlen wir nicht! Kein Abschluss für den MetallerInnen-Kollektivvertrag unter 8%!

Flugblatt des Funke zur BetriebsrätInnenkonferenz der MetallerInnen am 29.10.2008

Auch in der dritten Verhandlungsrunde bei der diesjährigen Lohnrunde für die Beschäftigten der Metallindustrie wollten die Unternehmen nicht mehr als eine Inflationsabgeltung und eine Einmalzahlung zugestehen. Das Argument der Unternehmen: "Angesichts der drohenden Wirtschaftskrise würden Lohnerhöhungen den Standort Österreich gefährden."

GMTN-Vorsitzender Foglar hat vollkommen Recht, wenn er sagt, dass "die ArbeitnehmerInnen aufgrund der Finanzkrise schon als SteuerzahlerInnen für eine Krise, die sie nicht selbst verursacht haben, gerade stehen. Jetzt sollen sie offensichtlich ein zweites Mal durch Zurückhaltung bei den Lohn- und Gehaltserhöhungen die Zeche zahlen."

Und das in einer Situation, wo die Teuerung zu einer echten Bedrohung für unseren Lebensstandard geworden ist. Die offizielle Inflationsrate spiegelt das in keinster Weise wider. Deshalb dürfen wir bei unseren Forderungen nach einer Lohnerhöhung auch nicht von der offiziellen Inflationsrate ausgehen; es braucht einen Warenkorb, der die tatsächlichen Ausgaben (Lebensmittel, Wohnen, Heizen, .) der Beschäftigten widergibt.

Ganz zu schweigen davon, dass wir mit unserer Arbeit den gesellschaftlichen Reichtum schaffen, der aber fast zur Gänze von den Unternehmen einkassiert wird. Für die Lohnabhängigen soll nichts abfallen. Als es der Wirtschaft gut ging, forderten sie Lohnzurückhaltung, damit der Aufschwung weitergeht, jetzt in der Krise fordern sie Lohnzurückhaltung, damit es nicht noch schlimmer kommt. Mit anderen Worten: In diesem System gibt es aus ihrer Sicht nie den richtigen Zeitpunkt, um den ArbeitnehmerInnen was abzugeben. Das einzige, was zählt, ist ihr PROFIT!

In Teilen der Metallindustrie (z.B. Autozulieferer) sind diese Profite nun nach den Rekordjahren der jüngsten Vergangenheit in Gefahr. Mit dem Schreckgespenst Betriebsschließung wollen uns die Unternehmen und ihre Medien nun einschüchtern.

Was heißt das für uns? Unsere Antwort kann nur lauten: Wir zahlen Eure Zeche nicht! Keine Kompromisse mit dem Kapital - wir müssen endlich wieder unsere eigenen Interessen vertreten!

Die Unternehmen werden sich nur bewegen, wenn wir in den Betrieben Druck machen und Stärke beweisen.

Wir fordern daher:

  • Betriebsversammlungen, wo alle Beschäftigten über den Stand der Verhandlungen informiert bzw. Kampfmaßnahmen diskutiert und geplant werden!
  • Warnstreik und öffentliche Kundgebungen am Tag der nächsten Verhandlungsrunde! Stärken wir unserem Verhandlungsteam den Rücken!
  • Kein Abschluss bei den KV- und IST-Löhnen unter 8%, für einen Sockelbetrag von 200 Euro! Keine Einmalzahlungen auf der Grundlage des Betriebsergebnisses! Zumindest quartalsweise Anpassung der Löhne und der Lohnsteuergrenzen an die Inflation unter Kontrolle der Gewerkschaften!
  • Urabstimmungen über den KV-Abschluss!
  • Wo das Management nicht imstande ist, den Betrieb trotz großem Arbeitseinsatz der Beschäftigten erfolgreich zu führen, sollte dieser verstaatlicht werden - wie dies auch bei den Banken nun möglich wird!

 

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