Menschen statt Profite!

Die Firma Kraft Foods will in Bludenz bis zu 40 Mitarbeiter kündigen, Kunert in Rankweil gleich 65! Was niemanden weiter aufzuregen scheint, halten wir für einen, wenn auch leider alltäglichen, Skandal. Die beiden Fälle sind vielleicht auf den ersten Blick recht unterschiedlich, doch eines ist beiden gemeinsam. Zu Gunsten von Profitinteressen werden dutzende ArbeiterInnen auf die Straße gesetzt.

"Beschäftigungsausblick: Spitzenreiter Vorarlberg" titelt das Nachrichtenportal VOL noch am 15.06. Wie wir bereits im Artikel "Spitzenreiter Vorarlberg" (Ähnlichkeit des Titels rein zufällig) aufgezeigt haben klafft ein Abgrund zwischen den Jubelmeldungen der Vorarlberger Medienlandschaft und der Lebensrealität der breiten Masse der Lohnabhängigen. Wir wollen gerne glauben, dass die Anzahl der Jobs nirgends so rasant in die Höhe schießt und die Wirtschaft nirgends so schnell wächst wie im schönen Ländle. Doch was hilft das den über hundert MitarbeiterInnen von Milka und Kunert?? Was hilft das all jenen, die jetzt statt ihres erlernten Berufes irgendwelche Teilzeit- oder sonstigen unterbezahlten Jobs annehmen müssen? Oder der Jugend, die nur mehr Objekt der unternehmerischen Ausbeutung ist? Nichts, denn die Realität sieht anders aus! Die zwei Fälle von Entlassungen zeigen recht eindrücklich, welches Kalkül die Unternehmen verfolgen und aus welchem Grund die Wirtschaft so 'gut' lauft.

Kunert – alles andere als kurzsichtig!

Im September des Jahres 2009 wurde noch großspurig von der Erhaltung des traditionsreichen Unternehmens Kunert gesprochen, die Führungsetagen beider Unternehmen gaben eine Menge hochtrabender Kommentare von sich. Doch Geschäftsführer Gasser selbst verweist auf den möglichen Zugriff auf neue Technologien, auch wurde bei Kunert schon viel Entwicklungsarbeit in die Diversifikation bei technischen Textilien investiert.

Was stand also hinter dem Deal? Kunert zu übernehmen, die profitablen Teile und die Entwicklung zu nutzen und dann den unprofitablen Teil abzuschneiden. Ein irrwitziges Detail am Rande ist, dass die Kunert Industriepark Gesellschaft, an die eigene Kunert-Textil die Gebäude vermietet, in denen produziert wird. Auch sind die anderen Geschäftsbereiche, da sie in mehrere Unternehmen aufgesplittert sind, nicht von den Sanierungsmaßnahmen betroffen.

Kraft Foods – Fortschritt lohnt sich! Für die Unternehmen

Bei Kraft Foods, ehemals Milka, in Bludenz werden 40 ArbeiterInnen entlassen; der Grund: Millioneninvestitionen die sie überflüssig machen! Ganze zehn Millionen sollen in neue Produktionsanlagen investiert werden! Doch der unmittelbare Sinn dieser Investition ist klar: Die lästigen MitarbeiterInnen los zu werden. Es ist fraglich, ob es bei einer derartigen Investition bei den 40 MitarbeiterInnen bleibt. Ist es nicht möglich, vielleicht noch weitere 100 oder 200 abzubauen!?

Dann haben sich die 10 Millionen bei gleichzeitiger Steigerung der Produktion schon rentiert, und wir haben wieder einmal eindrücklich bestätigt bekommen, warum die Vorarlberger Wirtschaft wächst. Weniger Geld für Löhne, mehr für den Gewinn! So kann es nicht weiter gehen. Wir müssen uns wehren!

Kein Arbeitsplatz darf mehr durch die Profitgier der Bosse verloren gehen!

JedeR ArbeiterIn soll wieder eingestellt werden, dafür haben die Gewerkschaften zu kämpfen!

Die SJ organisiert einen Vortrag mit offener Diskussion: Betriebsbesetzungen als wirksame Waffe im gewerkschaftlichen Kampf

Wann: Freitag, 24.06. um 18:00

Wo: JUZ Graf Hugo in Feldkirch

Komm, diskutieren wir gemeinsam über Perspektiven des Kampfes, holen wir uns unseren Anteil! Lasst IHREN Wirtschaftsa8ufschwung zu UNSEREM werden!

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