Shell, go to hell

Shell steht seit Jahren stellvertretend für jene Konzerne, die es mit den Menschenrechten nicht so genau nehmen. Die Vorwürfe reichen von der Finanzierung von Bürgerkrieg und Waffenhandel, Zerstörung der Lebensgrundlagen in Ölfördergebieten bis zu Kooperation mit Militärregimes.

Beispiel Nigeria, Nigerdelta: einst ein Naturparadies. Heute kannst du kaum atmen. Die Landschaft siehst du nur durch einen grauen Nebel. Die Luft ist von Industrieanlagen und Verkehr verpestet. Und durch den Grauschleier schimmern überall meterhoch brennende Gasfackeln. Schuld ist vor allem Shell. Seit 1958 fördert und produziert Shell im Nigerdelta Erdöl. Die nigerianische Tochtergesellschaft ist der größte Ölförderer Nigerias.

Am 10. November 1995 ließ der nigerianische Diktator Sani Abacha den Nobelpreisträger, Schriftsteller und Menschenrechtsaktivisten Ken Saro Wiwa ermorden. Er hatte jahrelang gegen Shell demonstriert. Die Hinterbliebenen behaupten, dass er deswegen aus dem Weg geräumt werden sollte. Mit dem Mord geriet der Konzern massiv unter Druck.

Nigeria wurde von 1966 bis 1999 fast ununterbrochen von Militärdiktaturen regiert, die zum großen Teil eng mit Shell kooperierten. Im Oktober 1990 kam es zu einem Massaker, als die EinwohnerInnen des Dorfes Umuechen zu Protesten gegen Shell aufriefen. Shell rief die berüchtigte Mobile Polizeieinheit zu Hilfe. 80 Menschen wurden getötet, 495 Häuser zerstört.

Skandalös war auch der Versuch die Ölplattform Brent Spar mit ca. 130 Tonnen Ölschlämmen, Schwermetallen und radioaktiven Abfällen in der Nordsee zu versenken. Shell setzte gegen Greenpeace Wasserwerfer ein. Durch den Druck der Öffentlichkeit war Shell 1995 gezwungen, die Brent Spar ordnungsgemäß abzuwracken.

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