Solidaritätsadresse des Vorsitzenden der SJ Vorarlberg mit den Beschäftigten des Schmiermittelwerks von Shell

Liebe KollegInnen,

wir haben davon gehört, dass euer Betrieb geschlossen werden soll und damit über 80 Familien kurz vor Weihnachten vor der existenziellen Ungewissheit stehen – und das, obwohl auch ihr, wie so viele weitere KollegInnen in anderen Branchen, bereits in den letzten Jahren "im Interesse des Unternehmens" freiwillig auf höhere Löhne und andere Verbesserungen verzichtet habt. Dies ist nun der Dank des Managements.

Jahrelang haben die Unternehmen in Österreich, Europa und weltweit einen Rekordprofit nach dem anderen erwirtschaftet. Gesehen haben wir Jugendliche und ArbeitnehmerInnen von diesen Profiten wenig bis gar nichts – jetzt allerdings, wenn es darum geht, die Kosten der Krise zu begleichen sind wir die ersten, bei denen die Profiteure des Kapitalismus ansetzen.

Dieses Drama spielt sich derzeit in ganz Österreich ab, vom Boden- bis zum Neusiedlersee – und darüber hinaus. Überall bringen die UnternehmerInnen ihre Felle ins Trockene, während die ArbeitnehmerInnen ihrem eigenen Schicksal überlassen werden. Dieser Zustand ist nicht akzeptabel.

Die Unternehmen lassen uns nur noch wenig Spielraum – sie haben zum Angriff auf uns geblasen. Wir haben nicht mehr viel zu verlieren. Wenn wir aber entschlossen gegen ihre Vorhaben auftreten, können wir gewinnen. Darum rufen wir euch dazu auf, nicht klein beizugeben sondern mit allen Mitteln die Pläne des Managements zu durchkreuzen!

Es kann nicht sein, dass die UnternehmerInnen ArbeitnehmerInnen opfern wie Schachfiguren – wehren wir uns gemeinsam! Wir sichern euch unsere vollste Unterstützung zu und senden euch solidarische Grüße vom Bodensee!

Lukas Riepler, Landesvorsitzender der Sozialistischen Jugend Vorarlberg
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