Glanzstoff kann und muss bleiben! - Nehmen wir es selber in die Hand!

Flugblatt des Funke

Der Kampf gegen die drohende Werksschließung der Glanzstoff geht in eine entscheidende Phase. Mit diesem Flugblatt wollen wir unsere Solidarität zum Ausdruck bringen und einen Beitrag zu der Diskussion liefern, wie dieser Kampf noch geführt werden könnte.

Mit Jahresende soll die Glanzstoff in St.Pölten geschlossen werden. Rund 320 ArbeiterInnen, Angestellte und Lehrlinge werden dann den Arbeitsplatz verlieren. Nicht wenige von ihnen werden kaum eine Chance haben, jemals wieder einen Job zu finden, der ähnlich gut entlohnt ist. Die sozialen Folgen dieser Werkschließung sind eine Katastrophe für die direkt Betroffenen und ihre Familien aber auch für die Stadt und die Region.

Deshalb sprechen wir uns gegen die Schließung und für den Erhalt der Glanzstoff aus.

Wir wissen, dass die Belegschaften vieler anderer Betriebe in einer ähnlichen Situation sind. Wenn wir für den Erhalt der Glanzstoff kämpfen, dann wollen wir damit ein allgemeines Zeichen setzen, dass die Zukunft der Arbeitnehmer/innen nicht den kurzfristigen Profitinteressen einer Handvoll von Kapitalbesitzer/innen geopfert werden darf. Wir wollen zeigen, dass man diese Logik nicht unwidersprochen und kampflos hinnehmen muss und darf.

Die Gründung der Plattform "Pro Glanzstoff" war aus dieser Sicht ein erster ganz wichtiger Schritt. Erstmals seit langem haben sich auch in Österreich wieder direkt Betroffene auf die Füße gestellt und begonnen Widerstand zu leisten. Diese Kollegen haben unsere ganze Solidarität verdient.

Glanzstoff verstaatlichen!

Eine Weiterführung des Werkes durch den derzeitigen Eigentümer, die CAG-Gruppe im Eigentum des Herrn Cornelius Grupp, ist nicht möglich, da dieser nicht bereit ist, die notwendigen Umweltinvestitionen zu tätigen. Daher fordern wir die öffentliche Hand dazu auf, diese erforderlichen Investitionen zu tätigen, den Betrieb ohne Entschädigung zu verstaatlichen und an die Beschäftigten zu übergeben, so dass jene, die seit vielen Jahren den Reichtum des Unternehmens erarbeitet haben, dann auch über dessen Fortführung entscheiden können.

Die Gewerkschaft und der Betriebsrat haben bisher kein Interesse gezeigt, den Kampf für den Erhalt der Glanzstoff zu unterstützen bzw. die Bestrebungen der Plattform "Pro Glanzstoff" zu unterstützen. Sie begnügen sich rein auf das Ausverhandeln eines Sozialplans. Von dieser Seite ist nicht mehr zu erwarten.

Einziger Ausweg: Das Werk besetzen!

Die letzte Chance zum Erhalt der Glanzstoff besteht dann, wenn die Belegschaft jetzt entschlossen dafür kämpft. Die heutige Demonstration ist ein erstes Zeichen. Sollte der Eigentümer die Produktion stilllegen, dann kann es nur eine Antwort geben: Die Belegschaft muss das Werk besetzen und die Produktion unter ihrer Kontrolle weiterführen. In Brasilien, Venezuela, Kanada und selbst in der Schweiz konnten Arbeiter/innen in ähnlichen Situationen durch ein solches Vorgehen ihre Arbeitsplätze retten! Von diesen Beispielen gilt es zu lernen!

Solidarität jetzt!

Wir rufen die gesamte Gewerkschaftsbewegung, alle von Stellenabbau betroffenen Belegschaften und alle politischen Kräfte, denen der Kampf für den Erhalt von Arbeitsplätzen ein Anliegen ist, auf, den Kampf für den Erhalt der Glanzstoff tatkräftig zu unterstützen. Bis jetzt haben rund 2500 Menschen dieses Anliegen mit ihrer Unterschrift unterstützt.

  • Fünf Finger kann man brechen, eine Faust aber nicht!
  • Für kämpferische und demokratische Gewerkschaften und Betriebsräte!
  • Die Zukunft der Glanzstoff und dieser Gesellschaft liegt in den Händen der ArbeiterInnen!
  •  Für einen "Marsch durch St.Pölten"! Setzen wir ein starkes Zeichen für den Erhalt der Glanzstoff und gegen Stellenabbau!
  • Die Besetzung des Werks und die Weiterführung der Produktion durch die Belegschaft sind die letzte Chance!

 

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