Betriebsgruppe als Recht

Vergangenen Sommer fanden sich kritische KollegInnen der Post zu einem ersten Vernetzungstreffen ein. Ausschlaggebend dafür war die offensichtliche Machtlosigkeit der Gewerkschaft angesichts der drohenden Auslagerung von Zustellrayonen und dem damit verbundenen Stellenabbau. Auch die Etablierung eines neuen, schlechteren Kollektivvertrags durch das Unternehmen mit Hilfe der Gewerkschaft zeigte, wie sich die Belegschaftsvertretung in die Knie zwingen ließ und wie leicht die FunktionärInnen macht über alle Köpfe hinweg Entscheidungen treffen.

Im Laufe mehrerer Diskussionen wurde die Idee entwickelt, allen Mitarbeitern, die etwas zu sagen haben, im Rahmen einer Betriebsgruppe eine Stimme zu geben. Mittlerweile können wir auf einige erfolgreiche Monate zurückblicken. Einige KollegInnen entwickelten die notwendige Motivation, sofort mit der politischen Arbeit zu beginnen. Unmittelbar vor dem Wahljahr bei der Österreichischen Post AG konnten wir beginnen, in einigen Bezirksgruppen (regionales Gewerkschaftsgremium der Gewerkschaft der Post und Fernmeldebediensten) mitzuarbeiten und diverse Ideen und Vorschläge einzubringen, die in demokratisch auf unseren regelmäßigen Treffen ausgearbeitet wurden.

Ebenfalls dank der Mitarbeit vieler KollegInnen konnten wir einen weitere Ausgabe unserer Wandzeitung sowie ein Flugblatt zu den Kollektivvertragsverhandlungen herausbringen, welches an mehreren Zustellbasen verteilt wurde. Mit der Etablierung der Internet-Plattform wirsindgpf.net versuchen wir, möglichst viele KollegInnen zu erreichen, um ihnen eine Stimme zu geben, die den PersonalvertreterInnen klar macht, dass es eine Basis gibt, die nicht nur alle vier Jahre in die Urne kotzen will, sondern in den täglichen gewerkschaftlichen Arbeits- und Diskussions- und Entscheidungsprozess eingebunden werden will.

Der Druck auf uns MitarbeiterInnen wächst mit jedem Quartal, in dem die ManagerInnen nicht einen weiteren Kugelschreiber, eine Zustelltasche oder eineN MitarbeiterIn eingespart haben. Mit der Überschrift: "Gemeinsamer Druck statt einsames Zurückweichen!" auf unserem letzten Flugblatt konnten wir einige Interessierte in den größere Kreise ziehenden Diskussionsbereich einbeziehen und die Plattform auf mehrere Bundesländer ausdehnen.

Dieser Slogan soll nachvollziehbar machen, dass egal wie groß oder kompliziert verschachtelt ein Betrieb/Unternehmen ist, egal wie stark eine Fraktion oder eine Gewerkschaftsbürokratie ist, die Vernetzung der Basis sowie der Aufbau von Betriebsgruppen möglich und notwendig sind. Denn wir PostlerInnen sind alle GPF!

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