Puls4: Betriebsversammlung fordert Rücknahme der Kündigungen von zwei BetriebsrätInnen

Auch Arbeitsbedingungen beim TV-Sender werden verstärkt unter die Lupe genommen

Eine Betriebsversammlung der Beschäftigten des TV-Senders Puls4 in der Wiener Mariahilfer Straße forderte heute unmissverständlich die Rücknahme der Kündigung zweier BetriebsrätInnen, die von der Geschäftsführung ohne Angabe von Gründen erfolgt ist. Sollte es kein Einlenken der Geschäftsführung geben, werde man weitere Maßnahmen überlegen.

"Dass BetriebsrätInnen ohne Angabe von triftigen Gründen gekündigt werden, ist einmalig in der Österreichischen Wirtschaft. Wir haben sofort auf diese Provokation reagiert und die Rücknahme dieser unrechtmäßigen Kündigung eingefordert. Sollte die Geschäftsführung nicht einlenken, wird die GPA-DJP am Montag Klage beim Arbeits- und Sozialgericht einbringen. Wir leben in einem Rechtsstaat und fordern nichts anderes als die Einhaltung der arbeitsrechtlichen Grundstandards", erklärte der Regionalsekretär der GPA-DJP-Wien Alois Bachmeier. Bachmeier kündigte auch an, dass sich die GPA-DJP sich nun verstärkt mit den Arbeitsbedingungen in der Branche auseinandersetzen werde. "Es ist davon auszugehen, dass die vielen freien Dienstverträge in Wirklichkeit Umgehungsverträge sind und eigentlich ein Angestelltenverhältnis vorliegt. Wir werden diesbezüglich ein Prüfverfahren über die Wiener Gebietskrankenkasse einfordern. Es ist auf die Dauer auch kein Zustand, dass für die Beschäftigten nach wie vor der Kollektivvertrag nicht angewandt wird. Auch die Beschäftigten dieses Senders haben ein Anrecht auf regelmäßige Gehaltserhöhungen", so Bachmeier.

Der für den Medienbereich zuständige Wirtschaftsbereichssekretär der GPA-DJP-Wien Ronald Rauch kündigte an, entsprechende Initiativen bezüglich dem Wildwuchs von prekären Arbeitsverhältnissen in der Medienbranche gemeinsam mit den BetriebsrätInnen zu starten.

Volle Solidarität der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-DJP) sicherte der stv. Bundesgeschäftsführer Gerhard Hennerbichler zu. "Der Fasching ist morgen vorbei. Wir gehen davon aus, dass dies auch die Geschäftsführung erkennt und auf die Ebene der Vernunft zurückkehrt. Die Belegschaft kann auch weiterhin auf die volle Unterstützung der GPA-DJP zählen", so Hennerbichler.

Der Vorsitzende des Betriebsrates von Puls-4-TV zeigte sich sehr erfreut über die große Beteiligung an der heutigen Betriebsversammlung sowie über die breite Unterstützung von Beschäftigten anderer Medien, unter anderen des ORF, von ATV-Plus, vom Radiosender 88,6, Krone-Hitradio, der APA und dem Österreichischen Journalistenclub. Auch der Betriebsratsvorsitzende der OMV, Leopold Abraham zeigte sich auf der Betriebsversammlung mit den Beschäftigten solidarisch.

"Wenn unsere heutigen Proteste nichts fruchten und die Geschäftsführung die Kündigungen nicht zurück nimmt, werden wir gemeinsam weitere Maßnahmen überlegen müssen", so der Betriebsratsvorsitzende, der damit die Betriebsversammlung auf unbestimmte Zeit für unterbrochen erklärte.

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