Kolumbien: Mitglieder der Nahrungsmittelgewerkschaft SINALTRAINAL in Gefahr

Mitglieder der Gewerkschaft der NahrungsmittelarbeiterInnen SINALTRAINAL, darunter Präsident Javier Correa, erhalten regelmäßig Morddrohungen. Bedroht werden auch die Angehörigen der GewerkschafterInnen. Der Sohn von José Domingo Florez, eines weiteren führenden Mitglieds von SINALTRAINAL, wurde im September 2007 von Paramilitärs entführt und misshandelt.

Kolumbien ist das gefährlichste Land für GewerkschafterInnen

Seit ihrer Gründung im Jahr 1982 wurden mindestens 23 Mitglieder von SINALTRAINAL ermordet, zuletzt Gustavo Gómez am 21. August 2009. Er wurde in seinem Haus von zwei Männern erschossen. Seit Beginn der 1990er Jahre wurden in Kolumbien über 2.000 GewerkschafterInnen ermordet. Vielfach gingen Todesdrohungen voraus – mehr als 3.400 Morddrohungen seit 1991.

Im Visier der Paramilitärs

Die TäterInnen sind in vielen Fällen Mitglieder paramilitärischer Gruppen. Offiziell wurden im Rahmen des Friedensprozesses 30.000 Paramilitärs demobilisiert, trotzdem begehen die "schwarzen Adler" (aguilas negras), wie sich die demobilisierten Paramilitärs nennen, weiterhin Menschenrechtsverletzungen – und das ungestraft.

Internationale Aufmerksamkeit ist lebensrettend

Für die GewerkschafterInnen kann die Unterstützung aus dem Ausland lebensrettend sein, wie ein Dankesschreiben der SINALTRAINAL zeigt: "Bitte leiten Sie unseren tiefen Dank an Ihre Mitglieder weiter und teilen Sie ihnen mit, wie wertvoll ihre Solidarität für uns ist. Es ist eine bedeutende Motivation für uns, als Gewerkschaft weiterzumachen."

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