Internationales Manifest in Verteidigung des öffentlichen Bildungssystems und gegen die Privatisierungspläne

Die spanische SchülerInnengewerkschaft, Sindicato de Estudiantes, organisierte seit Herbst landesweit mehrere erfolgreiche Großdemos gegen die Privatisierung des Bildungssystems und die Krise des Kapitalismus. Auf dem Kongress der Sindicato de Estudiantes (SE) 2008, wurde mit diesem Hintergrund folgendes internationales Manifest gegen die Krise und zur Verteidigung des öffentlichen Bildungssystems verabschiedet.

  1. Das kapitalistische System sieht sich mit einer Krise von historischem Ausmaß konfrontiert. Die bisherigen Maßnahmen der Regierungen begünstigten nur die Großbanken, die großen Konzerne und die großen SpekulantInnen, dieselben, die für dieses wirtschaftliche Chaos verantwortlich sind. Gleichzeitig werden Millionen von Arbeitsplätzen zerstört und das öffentliche Gesundheits-, sowie Bildungssystem privatisiert.
  2. Wir die UnterzeichnerInnen dieses Manifestes sind uns gewiss, dass die Ursache für diese Krise im Kapitalismus begründet liegt. Einem System das auf dem Privateigentum an Produktionsmitteln basiert und dessen Antrieb die Profitmaximierung ist. Einige wenige KapitalistInnen auf der Welt, deren Vermögen so groß ist wie das Einkommen von 2/3 der Weltbevölkerung, sind verantwortlich für all die Verschlechterungen, denen die ArbeiterInnenjugend ausgesetzt ist, für die massive Vernichtung von Arbeitsplätzen, für die Angriffe auf den Sozialstaat, das öffentliche Bildungs- und Gesundheitssystem sowie die Arbeitslosenversicherung.
  3. Auf der ganzen Welt können wir eine tiefe Erschütterung im Bewusstsein von Millionen Unterdrückten beobachten. Millionen von Lohnabhängigen, von Jugendlichen, von BäuerInnen hinterfragen dieses System. Die Tiefe dieser Krise, wird sich auch in Form von Klassenkämpfen auf der ganzen Welt äußern. Vor dem Hintergrund dieser außerordentlichen Ereignisse markieren die SchülerInnen und StudentInnen bereits ihren Platz als revolutionäre Vorhut im Kampf. In Italien, Spanien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Chile, Mexiko, El Salvador, Marokko und zahlreichen anderen Ländern begannen die Jugendlichen bereits den langwierigen und harten Kampf um eine öffentliche, laizistische, demokratische und wissenschaftliche Bildung, um ihre demokratischen Rechte und um eine Zukunft, für die es sich zu leben lohnt.
  4. Aber die Probleme der SchülerInnen und StudentInnen sind die gleichen wie die der gesamten Gesellschaft. Als revolutionäre Jugendorganisationen sehen wir uns als Teil eines weitaus größeren Kampfes, nämlich des Kampfes der ArbeiterInnenklasse um ihre Arbeitsplätze, um ihre Löhne, um ein angemessenes Leben für ihre Familien und eine würdige Zukunft für alle. Die Ursache für die Schließung von Betrieben, Standortverlagerungen und Privatisierung ist die gleiche, die für die Liberalisierung des Bildungs- und Gesundheitssystems sowie für die Repression gegen kämpferische ArbeiterInnen und Jugendliche verantwortlich ist - die Krise des Kapitalismus. Und deshalb müssen wir unsere Kräfte vereinen und eine Front bilden gegen die Angriffe der KapitalistInnen und die Folgen ihrer Krise.
  5. Heute ist es mehr denn je nötig die Jugend und die gesamte ArbeiterInnenklasse unter dem Banner der sozialistischen Revolution zu organisieren. Und zwar mit den Ideen von Marx, Engels, Lenin, Trotzki und Rosa Luxemburg. Die Alternative zum Kapitalismus ist der organisierte Kampf der Lohnabhängigen und der Jugend, aller Unterdrückten für die Enteignung der Banken, der großen Konzerne und des Großgrundbesitzes, bis der gesellschaftliche Reichtum auf dieser Welt sich in den Händen der Mehrheit der Gesellschaft befindet. Unter solchen Bedingungen wird es kein Problem sein Vollbeschäftigung, das Recht auf Wohnen, auf ein öffentliches und qualitativ hochwertiges Gesundheits- und Bildungssystem zu garantieren. Natürlich auf einer echten Demokratie basierend, auf einer ArbeiterInnendemokratie. Die einzige Alternative lautet SOZIALISMUS AUF DER GANZEN WELT.
  6. Die unterzeichnenden Organisationen rufen alle SchülerInnen und StudentInnen auf dieser Welt und alle linken Jugendorganisationen zum Kampf gegen den Kapitalismus auf. Vereinen wir unsere Kräfte und bilden wir eine Front im Kampf gegen die Privatisierung der öffentlichen Bildung und zur Verteidigung von Arbeitsplätzen und Löhnen.

Folgende Organisationen haben das Manifest als Erste unterzeichnet:

  • Bloque Popular Juvenil (BPJ), El Salvador
  • Comitato in Difesa della Scuola Publica - Coordinamento Studentesco Universitario (CSP - CSU), Italien
  • Comité de Lucha Estudiantes del Politecnico - Comité Estudiantil en Defensa de la Educación Pblica (CLEP - CEDEP), Mexiko
  • Juventude Revoluo, Brasilien
  • Sindicato de Estudiantes (SE), Spanien
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