Sri Lanka: Schüsse auf ArbeiterInnen

Roschen Chanaka Ratnasekera, ein 21jähriger Maschinenarbeiter, ist tot. Erschossen von der Polizei am 30.05.2011 als streikende ArbeiterInnen gegen den Pensionsraub durch die Regierung protestierten. Daraufhin begannen viele andere Lohnabhängige mit dem Protest. In der Freihandelszone von Katunjake z.B. gingen 40.000 auf die Straße und zwangen die Verwaltung, die gesamte Zone zu schließen.

Am 1.6., als sich die Nachricht vom gewaltsamen Tod des Kollegen verbreitet hatte, hielten GewerkschafterInnen eine spontane Kundgebung in der Hauptstadt Colombo ab. In Folge zahlreicher weiterer massiver Arbeitskämpfe – insbes. auch Streiks von Frauen, die noch nie zuvor im Ausstand waren – wurden die Pensionskürzungspläne vorläufig zurück gezogen.

Tatsächlich wurde der jahrzehntelange Krieg gegen die tamilische Minderheit mit Auslandsanleihen bezahlt. Jetzt sollen die arbeitenden Massen diese durch Sozialkürzungen auf ihrem Rücken zurückzahlen. Auch wenn es schnell zu massivem Widerstand gegen diese Pläne gekommen ist, steht die ArbeiterInnenbewegung in Sri Lanka doch vor massiven Problemen. So gibt es alleine in der Freihandelszone mehr als ein Dutzend Gewerkschaften. Viele Gewerkschaften sind sehr klein und nur örtlich organisiert. Somit ist es sehr schwer, einen landesweit koordinierten Widerstand auf die Beine zu stellen.

Für eine dauerhafte Lösung der Probleme wird aber einerseits die Ausweitung der bereits bestehenden lokalen Streik- und Aktionskomitees auf das ganze Land und die Überwindung der gewerkschaftlichen Spaltung erforderlich sein. Nur so wird es z.B. in der Textilindustrie (dem größten Exporteur des Landes) möglich sein, die erschreckend geringen Löhne auf ein lebenswürdiges Niveau anzuheben.

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