Nein zur Nulllohnrunde - Sozialdemokratische Gewerkschafter im Krankenanstaltenverbund zu Aufstand bereit

Die Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter/Gewerkschafterinnen in der Hauptgruppe II (HG II), der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten, Kunst, Medien, Sport, freie Berufe, hat sich heute einstimmig gegen eine Nulllohnrunde für Gemeindebedienstete in Wien ausgesprochen.

"Eine einseitige Schuldenbremse auf dem Rücken der Bediensteten darf und wird es von unserer Seite nicht geben.", erklärt Kurt Felber, Fraktionsvorsitzender und Vorsitzender im Donauspital. "Es müssen jene Gruppen, die für die Finanzkrise verantwortlich sind, einen substanziellen Beitrag zur Krisenbewältigung leisten. Genau diesen Beitrag vermissen wir bisher schmerzlich!", so der Personalvertreter weiter.

Auch innerhalb des Krankenanstaltenverbundes würde man Sparen nur sehr einseitig definieren. "Wir haben jahrelang unsere Bereitschaft zur Kostendämpfung unter Beweis gestellt. Posten wurden nicht nachbesetzt, Bereiche schleichend ausgelagert - immer unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit. Wo sind die prognostizierten Millioneneinsparungen des Top-Managements im Sachaufwand, durch den zentralen Einkauf oder Unit-Dose?", hinterfragt Susanne Jonak, stellvertretende Vorsitzende der Hauptgruppe II. Gerade Bedienstete mit geringem Einkommen würden eine Nulllohnrunde nicht verkraften. "Inflation und Preisindexsteigerung trifft uns alle. Gestiegene Kosten für Parken, Mieten, Heizung, Lebensmittel unterscheiden nicht zwischen einer Reinigungsfachkraft oder einer Ärztin. Wir fordern daher einen Pauschalbetrag von 70,- Euro brutto für alle Bedienstete des Krankenanstaltenverbundes!" Mit dieser Forderung verweist der Fraktionsvorsitzende Felber auf den von der Arbeiterkammer errechneten Preisanstieg.

"Es ist Zeit für Menschlichkeit! Unsere Bedienstete leisten täglich unter erschwerten Bedingungen großartige Arbeit. Solange nur die ArbeitnehmerInnen für die Krise bezahlen, wird es von unserer Seite keine Zustimmung zu angeblich sozial verträglichen Lösungen geben. Arbeit hat einen Wert, einen Preis und der muss bezahlt werden." Verweise auf Beamte und deren Pensionsprivilegien weist Felber dabei klar zurück. "Bei einer Belegschaft, die sich zu 70% aus Vertragsbediensteten und zu 30% aus Beamtinnen und Beamten zusammensetzt, die rund um die Uhr für die Gesundheit der Menschen in dieser Stadt arbeiten, ist das ein lächerliches Argument und trägt nicht zur Versachlichung des Prozesses bei."

Hauptgruppe II (HG II)

Die HG II ist ein Teil der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten/KMSfB und vertritt mehr als 30.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Unternehmung KAV (Krankenanstaltenverbund). Die Aufgaben der HG II sind unter anderem die Kontrolle und Einhaltung rechtlicher Rahmenbedingungen und das Prüfen neuer Managementkonzepte. Nebst Beratungen in Dienst-, Pensions-, Besoldungsrechtlichen oder berufsspezifischen Fragen ermöglicht der enge Kontakt zu den KollegInnen der Dienststellen- und Personalgruppenausschüsse einen tiefgreifenden Einblick in die Arbeitsbedingungen der einzelnen Spitäler und Personalwohnhäuser.

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