QuerHerumBetrachtet: Jugendarbeitslosigkeit

In ihren Sonntagsreden beschwören PolitikerInnen und UnternehmerInnen immer, wie wichtig doch die Zukunft in Form "unserer Kinder" sei. Schauen wir uns aber die Realpolitik an, bleibt davon nicht viel über – außer Frust über die ewig gleichen hohlen Phrasen.

So ist die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen von 2008 auf 2009 um ein Drittel gestiegen. Im Vergleich zum Jahr 2000 gibt es doppelt so viele jugendliche Arbeitslose. Und laut Konjunkturbericht ist keine Erholung am Arbeitsmarkt in Sicht. Während diejenigen, die nichts für die Wirtschaftskrise können, sie sofort durch Jobverlust zu spüren bekommen, kassieren die Unternehmen fleißig massive Lehrlingsförderungen; der Lehrstellenmangel schreitet trotzdem weiter voran. Die Politik müsste die Unternehmen zwingen, für mehr Lehrstellen zu sorgen.

Laut Prognosen wird es sonst in Österreich bei gleichbleibender Entwicklung 2013 4,5% Lehrlinge weniger und einen Fachkräftemangel geben. Unter anderem deshalb fordern u.a. AK und SJ eine Jugend-Ausbildungsgesellschaft und nicht nur vage Versprechen der Regierung.

Auch Jugendliche sind den brutalen Mechanismen eines profitgetriebenen Konkurrenzsystems ausgeliefert und ihr Recht auf eine sichere Zukunft ist ihnen durch dessen Rahmenbedingungen verwehrt. Vom Fehlen einer linken Alternative versucht eine gewisse "soziale Heimatpartei" zu profitieren, die ihren WählerInnen Sand in die Augen streut. Was hinter dem angeblichen sozialen Geschwätz steht, verriet der Obmann des RFJ im Ö1-Mittagsjournal am 30.12.2009, indem er sagte, dass die FPÖ für eine Aufhebung des Kündigungsschutzes für Lehrlinge eintritt, denn es sei "besser einen Job ohne Kündigungsschutz zu haben als keinen mit Kündigungsschutz". Gerade Jugendliche haben aber ein Recht auf sichere Arbeitsplätze – auf SklavInnenjobs können sie gerne verzichten! Dass sie die Welt nicht akzeptieren wollen, wie sie ist, sondern aktiv zu deren Veränderung beitragen wollen, zeigen die wiederkehrenden Jugendrevolten in zahlreichen Ländern wie z.B. Griechenland. Wann es auch in Österreich so weit ist, ist nur eine Frage der Zeit.

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