Der Tag, an dem Innsbruck alles ändern könnte!

In Innsbruck hat am Mittwoch der ÖGB erstmals in Ansätzen gezeigt, wie ein gemeinsamer Kampf der Arbeiterinnen und der Studierenden aussehen könnte. Wir, als Teil der Gewerkschaftsbewegung waren dabei und berichten hier über die Demo, die ein Vorbild für die ArbeiterInnenbewegung in ganz Österreich sein sollte!

Der ÖGB Tirol hatte zu einer gemeinsamen Demo der ArbeiterInnen und Studierenden aufgerufen, um für eine "bessere Zukunft" zu demonstrieren. Mit diesen vorsichtigen Worten ging auch die Einschätzung, es würden sich ca. 300 Leute an der Demo beteiligen einher. Tatsächlich ist die Tatsache, dass der ÖGB zu einer solchen Demonstration aufruft an sich schon ein klares Zeichen dafür, dass es in den Betrieben rumort.

Vielen ArbeiterInnen und vor allem BetriebsrätInnen dürfte schon lange klar geworden sein, dass die Studierendenproteste der ideale Zeitpunkt sind, auch für die eigenen Rechte auf die Straße zu gehen und zu kämpfen. Das hat sich dann (auch wenn mit einiger Verspätung) bemerkbar gemacht. Waren im Aufruf die Töne noch sanft und die Mobilisierung aufgrund dessen eher halbherzig, so hat sich doch schnell gezeigt, dass die kämpferischsten Schichten der Lohnabhängigen und der Jugend bereit sind zusammen zu stehen und für die gemeinsamen Ziele zu kämpfen. Über 1.000 DemonstrantInnen zählte am Höhepunkt der immer weiter anwachsende Protestzug. Ein Junger Gewerkschafter brachte zum Ausdruck, was Sache ist – er skandierte mittels Lautsprecher die unbedingte Einheit der ArbeiterInnen, StudentInnen und SchülerInnen, die nicht weiter bereit sind, die Krise zu zahlen! Auf diese kämpferische Einstellung angesprochen, sagte er: "Genau das ist es, um was es bei dieser Demo geht."

Bei einer Zwischenkundgebung vor der Wirtschaftskammer wurde vom GMTN-Vorsitzenden von Tirol klar ausgesprochen, wer für diese Krise verantwortlich ist, und wer folglich dafür zahlen muss: Die Herrn und Damen UnternehmerInnen, die auf jeder Ebene versuchen, uns die Kosten der Krise aufzubürden! Aber auch am Chefverhandler der MetallerInnen, Wimmer, ließ er kein gutes Haar, zu nachgiebig sei seine Linie, zu wenig kampfbereit.

Dementsprechend ging es weiter zur Uni, bei der nach der Abschlusskundgebung noch Geld unter den Protestierenden gesammelt wurde, um die Weiterführung der Studierendenproteste finanziell zu unterstützen.

Diese Demonstration war sicher ein wichtiger Schritt, um eine Verbindung zwischen den Kämpfen, die derzeit ausgetragen werden, herzustellen. Die Gewerkschaft konnte zwar einen Teil der Lohnabhängigen auf die Straße bringen – angesichts der Tatsache, dass der ÖGB in Tirol an die 40.000 Mitglieder hat, wurde aber offensichtlich, dass das noch lange nicht alles gewesen sein kann. Die große Mehrheit der arbeitenden Menschen hat unter der Krise zu leiden und sie zu bezahlen.

Nur mit einem klaren Programm können all diese Kämpfe zum Erfolg geführt werden. Daher:

  • Für den freien Bildungszugang vom Kindergarten bis zur Uni! Hochwertige, kostenlose, wissenschaftliche Ausbildung in einer Gesamtschule für alle bis 18!
  • Meinungs-, Rede-, Versammlungs-, Organisations- und Pressefreiheit an allen Bildungseinrichtungen. Für das Recht auf SchülerInnen-Vollversammlungen während der Unterrichtszeit. Streikrecht und Recht auf gewerkschaftliche Organisation für alle Jugendlichen in Ausbildung.
  • Für die Schaffung von überbetrieblichen Lehrwerkstätten. Voller Kündigungsschutz für Lehrlinge. Lehrlinge müssen ein echtes Gehalt bekommen, von dem sie selbständig und unabhängig leben können!
  • Für die Verkürzung der Arbeitszeit bei vollem Lohn- und Personalausgleich so weit bis alle Jugendlichen einen Arbeitsplatz haben.
  • Umverteilung jetzt – her mit der Marie! Für ein Ende der kapitalistischen Profitlogik! Für eine demokratisch geplante Wirtschaft!
  • Für eine bundesweite Demonstration am 25. November als Vorbereitung für einen gemeinsamen Streiktag: Denn Eure Krise zahlen wir nicht!
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