KindergartenpädagogInnen protestieren: Achtung Einsturgefahr! Betreten der Bildungsbaustelle auf eigene Bildungsgefahr ...

Der „Bundesländerübergreifende Bildungsrahmenplan für elementare Bildungseinrichtungen in Österreich (BRP)“ wurde 2009 österreichweit als Fortschritt für den Bildungsauftrag der elementaren Bildungseinrichtungen – Krippen/Krabbelstuben/Kindergruppen/Kindergärten – geschaffen.

Erstmals erarbeiteten Bundesministerien und Landesregierungen gemeinsam mit dem Charlotte-Bühler-Institut Institut für praxisorientierte Kleinkindforschung einheitliche Qualitätskriterien für die Bildungsarbeit mit den jüngsten Kindern.

Langjährige Forderung nach Bundeskompetenz vieler ExpertInnen

Der BRP wurde allen Einrichtungen und PädagogInnen Österreichs übergeben und muss als Auftrag verstanden werden.

Die Inhalte des BRP wurden in allen Bundesländern positiv aufgenommen. Ebenso äußerten sich ExpertInnen – unter anderen Plattform EduCare, ÖDKH – erfreut über diese bundesländerübergreifende Bildungsinitiative.

KindergartenpädagogInnen protestieren wegen fehlender Rahmenbedingungen im „Bildungshaus“

Der BRP wurde den PädagogInnen quasi übergestülpt. Denn das, was seit Jahrzehnten von ExpertInnen kritisiert wird, wird nicht berücksichtigt – nämlich die nicht passenden Rahmenbedingungen!

Einige Beispiele, die: seit zu vielen Jahren die Bildungsarbeit in den Kindergärten erschweren:

  • 25 Kinder in der Gruppe
  • viel zu wenig Zeit für alle Arbeiten, die außerhalb der unmittelbaren Arbeit mit den Kindern geleistet werden muss (Vor- und Nachbereitungszeit, interdisziplinäres Arbeiten, Elternarbeit)
  • schlechter Verdienst der PädagogInnen
  • zu wenig Platz für Kind UND Personal im Gruppenraum
  • gesetzlicher Fleckerlteppich
  • unzureichende Weiterbildungsmöglichkeiten

So darf’s nicht weiter gehen – das „Bildungshaus“ ist einsturzgefährdet!

Die unzureichenden Rahmenbedingungen in den elementarpädagogischen Einrichtungen sowie zu geringes Gehalt und mangelnde Aufstiegsmöglichkeiten riefen auch die GPA auf den Plan. Die Gewerkschaft der Privatangestellten nimmt sich ab sofort, in Kooperation mit den Berufsgruppen, des Problems an.

Aktionen für die Anliegen der KindergartenpädagogInnen

Engagierte PädagogInnen, GewerkschafterInnen und bildungsinteressierte BürgerInnen protestieren gegen die bestehenden schlechten Rahmenbedingungen für Kinder ebenso für das Personal der Krippen/Krabbelstuben/Kindergruppen/Kindergärten.

Als ersten Schritt gibt es diese gemeinsame Aktivität in Wien, Salzburg folgt mit einer Bildungsenquete am 20.6.2012.

Die österreichische Bildungsbasis stärken – Bundeskanzler Faymann muss handeln!

Zu wenig Qualität durch unzureichende Rahmenbedingungen beim Start der Bildungswege unserer Jüngsten hat massive Auswirkungen auf das gesamte Bildungswesen Österreichs! Da es kein zuständiges Bundesministerium gibt, gilt der Aufruf dem Regierungschef, Bundeskanzler Faymann: MASSIVE INVESTITIONEN IN DEN ELEMENTAREN BILDUNGSBEREICH SOFORT!

Länderkompetenzen sind zu wenig! Die Herstellung geeigneter Rahmenbedingungen muss vom Bund sicher gestellt werden und das kostet Geld: ziemlich genau doppelt so viel, wie Österreich bisher für den Elementarbereich zur Verfügung stellt. Damit wären wir im EU-Vergleich noch immer weit hinter jenen Ländern, die der elementaren Bildung jenen Stellenwert einräumen, der den wissenschaftlich gesicherten Erkenntnissen entspricht (Österreich gibt 0.54% des BIP, Schweden knapp 2% aus).

Die Verteilung der öffentlichen Gesamtausgaben für Bildung auf die verschiedenen Bereiche des Bildungswesens zeigt den geringen Stellenwert der Elementarbildung in Prozentzahlen auf (Quelle: Nationaler Bildungsbericht 2009):

  • 24% Sekundarstufe 1
  • 22% Sekundarstufe 2
  • 19% Primarbereich
  • 7% Elementarbereich

Diese Relationen sind bildungspolitisch nicht vertretbar, wir fordern die Bundesregierung zum kompetenten Umsetzen von Reformen auf!

DEMONSTRATION: ACHTUNG EINSTURZGEFAHR!

Montag, 11.6.2012, 14 Uhr

Ballhausplatz/Volksgarten, 1010 Wien

Wir sind ÖGB is powered by Joomla!®