Venezuela: Polizei ermordet zwei Arbeiter, die besetzte Mitsubishi-Fabrik verteidigen

Am Nachmittag des den 29. Jänner 2009 wurden Pedro Suarez, Arbeiter bei Mitsubishi, und Josè Marcano, Arbeiter des nahe gelegenen Zulieferers Macusa, von der Polizei des Bundesstaates Anzoategui in Venezuela ermordet. Dies geschah als die Polizei versuchte, die hunderten ArbeiterInnen die Mitsubishi (MMC) besetzt halten, gewaltsam zu räumen.

Die ArbeiterInnen von Mitsubishi haben ihre Fabrik am 22. Jänner besetzt 2009. Der unmittelbare Anlass der Besetzung war die drohende Entlassung von 135 LeiharbeiterInnen der Firma Induservis, die bisher im Werk arbeiteten. In einer Betriebsversammlung, an der 893 ArbeiterInnen teilnahmen, stimmten 863 KollegInnen für die Besetzung des Werkes. Sie fordern die Übernahme der 135 LeiharbeiterInnen in die Stammbelegschaft und verbinden ihren Arbeitskampf mit der Forderung nach der Verstaatlichung als einzigen Ausweg zur Lösung der Arbeitskonflikte bei Vivex, Franelas Gotcha, Industria Nacional de Artículos de Ferretería (INAF) und Acerven.

Die Auflösung der Besetzung wurde von der Richterin Diana Vásquez angeordnet, die mit einem Beschluss zur unmittelbaren Räumung der Fabrik erschien. Die Belegschaft jedoch stellte sich gegen den Beschluss, woraufhin die Polizei sofort gewaltsam einschritt. Sie beschoss die Belegschaft mit scharfer Munition, ermordeten zwei Arbeiter und verwundeten zahlreiche weitere. Die Situation wurde durch ein Eingreifen der Nationalgarde beendet. Die ArbeiterInnen halten die Fabrik weiter besetzt; die Richterin beharrt jedoch auf einer Beendigung der Besetzung und auf einer gewaltsamen Räumung.

Die Regionalregierung Anzoateguis wird von bolivarischen Gouverneur Tarek William Saab geführt. Die brutale Aktion der Richterin und der Regionalpolizei ist völlig ungerechtfertigt. Die Polizei Anzoateguis wurde bereits letztes Jahr gegen die ÖlarbeiterInnen eingesetzt, als diese für ihren Kollektivvertrag kämpften. Es handelt sich um die gleiche Polizei, mit den gleichen Kommandanten, wie sie vor Beginn der Revolution bestanden. Gouverneur Tarek William Saab und die venezolanische Regierung von Präsident Chávez müssen sofortige Untersuchungen einleiten, und die Verantwortlichen zur Rechnenschaft ziehen.

Die BesetzerInnen von Mitsubishi sind alle UnterstützerInnen der bolivarischen Revolution. Viele von ihnen sind AktivistInnen der Kampagne für die Abstimmung zur Verfassungsänderung am 15. Februar. Sie genießen breite Unterstützung für ihren Arbeitskampf - sowohl in der regionalen, als auch landesweiten Gewerkschaftsbewegung. Delegationen der Toyota- und Ford-Werke besuchten sie in den letzten Tagen. Diese sind dabei, die weitere Vorgehensweise zu diskutieren, um ihre Werke in Solidarität mit den Mitsubishi-ArbeiterInnen zu besetzen.

Wir rufen alle AktivistInnen der Jugend-, ArbeiterInnen- und Solidaritätsbewegung auf:

  • Unterstützungs-E-Mails für die Belegschaft zu verfassen und an die Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! bzw. den Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zu schicken.
  • Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! an den Gouverneur Anzoateguis zu schicken, in denen die sofortige Einstellung der Gewalt gegen die ArbeiterInnen sowie sofortige Maßnahmen gegen die Verantwortlichen am Massaker gefordert werden.
  • Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! an die bolivarische Regierung zu schicken, in denen die volle Aufklärung der Vorfälle, die Nationalisierung von Vivex und die Erfüllung der Forderungen der ArbeiterInnen von MMC gefordert werden.
Wir sind ÖGB is powered by Joomla!®