Vorstand der Siemens AG Österreich setzt auf Eskalation im Arbeitskampf

Nachdem die Firmenleitung weiterhin keine Gesprächsbereitschaft über Alternativen zu den angedrohten 632 Kündigungen im Softwareentwicklungsbereich SIS (frühere PSE) zeigt, blieb auch eine Gesprächsrunde vor der Schlichtungskommission der Sozialpartner am Dienstag ergebnislos. Wir werden daher von unserem arbeitsverfassungsmäßigem Recht Gebrauch machen und Einspruch vor der staatlichen Wirtschaftskommission erheben.

Obwohl die Gespräche im Rahmen des Schlichtungsverfahrens noch nicht abgeschlossen sind, versucht die Firmenleitung nun mit massiven Einschüchterungsversuchen gegen die MitarbeiterInnen einen Keil in die Belegschaft zu treiben und provoziert damit eine weitere Eskalation des Arbeitskampfes.

Wir verurteilen diese Vorgehensweise auf das Schärfste. Es entspricht nicht unserem Verständnis eines verantwortungsvollen Umgangs mit den Beschäftigten, vom eigenen Unvermögen durch Angriffe auf die MitarbeiterInnen ablenken zu wollen.

Trotz der Drohungen durch die Firma Siemens werden wir unsere Demonstration (die offiziell eine "öffentliche Betriebsversammlung" ist) am 23.06. wie geplant durchführen. Vom Treffpunkt bei der Wiener Oper marschieren wir ab 14:00 Uhr zum Parlament. In der Schlusskundgebung vor dem Parlament werden wir weitere, verschärfte Kampfmaßnahmen beschließen.

Mit einer Menschenkette um das Hohe Haus möchten wir die PolitikerInnen auf die dramatische Situation aufmerksam machen. Dem Softwareentwicklungsbereich droht ein personeller Kahlschlag, dem jede/r zweite MitarbeiterIn zum Opfer fallen soll.

In der Zwischenzeit haben hochrangige PolitikerInnen der Bundes- und Landespolitik ihre Hilfe bei der Bewältigung der Probleme zugesagt. Über Parteigrenzen hinweg wollen sie unsere Bemühungen unterstützen, die Arbeitsplätze in der Forschung und Entwicklung der Softwareindustrie zu erhalten.

Die österreichische Bundesregierung bietet mit den unterschiedlichsten Maßnahmen den Unternehmen die Möglichkeit, Alternativlösungen zu einem Arbeitsplatzabbau umzusetzen. Wir hoffen, dass auch die Siemens AG Österreich diese Angebote nutzt und ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrnimmt, hochwertige Arbeitsplätze nicht mutwillig zu vernichten. Der Betriebsrat ist trotz der von Firmenseite provozierten Eskalation weiterhin zu konstruktiven Gesprächen bereit.

23.06. Demonstration vor dem Parlament.

Wir kämpfen um jeden Arbeitsplatz!

Information des Betriebsrates SIS & CT vom 18.06.2009
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